Auf 93 Meilen windet sich diese Panoramastraße von nationalem Rang durch die Wildnis im Südwesten New Mexicos. Die Strecke bildet einen Rundkurs mit einer nach Norden verlaufenden Zweifstrecke, die zu den Gila Cliff Dwellings führt. Es ist vor allem dieser Abschnitt mit seinen unzähligen engen Kurven inmitten der Bergwelt des Gila National Forest, der diese Route attraktiv macht – vor allem für Motorradfahrer ist die Straße ein Leckerbissen. Aber auch überraschend viele Radfahrer trifft man hier an.
Die abgelegenen prähistorischen Ruinen hoch in den Felsen sind dann auch der spektakuläre Höhepunkt einer Tour. Als Ausgangspunkt eignet sich die Kleinstadt Silver City. Von dort führt die Fahrt nordwärts durch die Bergkette der Pinos Altos, deren Landschaft sich so richtig auskosten lässt. Zumal man auf der schmalen Fahrbahn teils ohne Mittellinie mit den vielen Kurven ohnehin nicht sehr schnell vorankommt. Erst recht, wenn amerikanische Touristen vor einem unterwegs sind und sich ganz offensichtlich scheuen, das schon recht niedrig bemessene Tempolimit auszuschöpfen.
Dann lohnt es sich ganz besonders, am nächsten Pullout einfach mal anzuhalten und den Blick über die waldreiche kontinentale Wasserscheide, die hier verläuft, wandern zu lassen. Gut geht das zum Beispiel am Senator Anderson Scenic Overlook knapp sieben Meilen nördlich der Abzweigung von State Route 35, über die der Scenic Byway in südöstlicher Richtung nach San Lorenzo verläuft. Dieses Teilstück, das man sich für den Rückweg aufsparen kann, führt am Lake Roberts vorbei, den die Straße in einem weiten Bogen umkurvt. In diesem Gebiet lebt eine bedeutende Kolibri-Population. Wer also diese kleinen Vögel noch nie zu Gesicht bekam, hat hier gute Chancen.
Von San Lorenzo geht es schließlich auf State Route 152 und dann auf U.S. Highway 180 weiter nach Silver City, wo sich der Kreis schließt. Auf dem Weg passiert der Byway mit der Chino Mine ein riesiges Bergwerk, wo im Tagebau Kupfer gewonnen wird. Am Chino Mine Overlook kann man einen Blick in die gigantische Mine werfen. Auch wenn es sich lediglich um eine moderne Industrieanlage handelt, ist der Anblick dieses menschengemachten Canyons mindestens erstaunlich.
Auf diesem National Scenic Byway begegnen einem auch jenseits der Gila Cliff Dwellings allerorten Spuren der Geschichte. Eindrücklich spüren lässt sich dies in dem einstigen Bergbaustädtchen Silver City am südwestlichen Zipfel des Byways. Im dortigen Bergbaumuseum entführen sie einen in das 19. Jahrhundert, als die Suche nach Bodenschätzen ein beschwerliches Unterfangen war. Die restaurierten Häuser in der Innenstadt verströmen das typische Flair einer Kleinstadt des amerikanischen Westens.