Historic Route 66

Die legendäre Route 66 steckte in ihrer Blütezeit voller Leben. Auf der fast 4.000 Kilometer langen Mother Road von Chicago nach Los Angeles, die auf 465 Meilen auch durch New Mexico führte, reisten Millionen Amerikaner in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Route hatte daher auch den Beinamen Main Street of America.

Entlang dieser 1926 eröffneten Hauptstraße schossen Tankstellen, Motels und Diners aus dem Boden, betrieben von Menschen, die von dem scheinbar nie endenden Strom von Reisenden profitieren wollten und mit auffälligen Reklameschildern auf sich aufmerksam machten. Wie kaum eine andere Straße steht die Route 66 für die wirtschaftliche Entwicklung Amerikas.

All das ist längst Geschichte. Die Route 66 ist lange durch eine Autobahn ersetzt, auf der der Verkehr schnell an den Orten vorbeirauscht, denen die Mother Road einst Wachstum und Wohlstand bescherte. Heute existiert die legendäre Route nur noch in Fragmenten. Diese verbliebenen Teilstücke halten die Einheimischen in Ehren. Und das ist gut. Denn Reisende können dort Nostalgie in vollen Zügen erleben und sich in die Zeit zurückversetzen, als ein Road Trip noch ein echtes Wagnis war.

In New Mexico gab es zwei Routenverläufe. Anfangs, von 1926 bis 1937, beschrieb die Straße zwischen Santa Rosa und Albuquerque einen großen Bogen nordwärts und band die Hauptstadt Santa Fe an. Später wurde der Verlauf abgekürzt und ein direkter Verlauf über Moriarty gewählt, der Reisenden eine deutliche Verkürzung der Fahrzeit bescherte.

Heute kann man die historische Route abschnittsweise befahren. Im Westen New Mexicos sind weite Teile der Strecke entlang der Interstate 40 erhalten, ebenso der Abschnitt von Albuquerque bis Moriarty. Auch das Stück von Santa Rosa bis zur Grenze nach Texas ist noch weitgehend vorhanden. In den Städten entlang der historischen Streckenführung – darunter Tucumcari, Santa Rosa, Albuquerque, Grants und Gallup – trifft man auf zahlreiche Zeitzeugnisse, die Nostalgie-Feeling pur versprechen.

New Mexicos Route 66 Highlights

Blue Swallow Motel

Das Blue Swallow Motel bietet Nostalgie wie aus dem Bilderbuch. Seit 1939 übernachtet man hier in Tucumcari direkt an der Route 66. Eine Besonderheit des Hauses ist seit jeher, dass Gäste anstatt der üblichen Parkplätze ihre Autos in einer Garage abstellen können. Das Motel ist restauriert, und wenn die Sonne untergeht, weist die leuchtende blaube Schwalbe über der Lobby, die dem Motel seinen Namen verleiht, den Gäste den Weg.

Tee Pee Curios

Tee Pee Curios in Tucumcari ist einer der nur noch wenigen Andenkenläden, von denen es einst etliche entlang der Route 66 gab. Selbstverständlich bekommt man hier die üblichen Souvenirs einschließlich allem erdenklichen Kitsch, was für sich alles andere als eine Besonderheit ist. Andererseits gilt der Laden aufgrund seiner Alleinstellung mittlerweile als Rarität. Der einem Tipi nachempfundene Eingangsbereich und die obligatorische Leuchtreklame sind Markenzeichen des Geschäfts.

Route 66 Auto Museum

Wer klassische amerikanische Autos mag, wird das Route 66 Auto Museum lieben. Die Inhaber, eine Familie namens Cordova, haben mehr als 30 Autos aufgetrieben, restauriert und zu einer ansehnlichen Ausstellung zusammengestellt. Darunter Klassiker, Boliden, Oldtimer und Straßenkreuzer, die einst auf der Mother Road zuhauf unterwegs waren.

KiMo Theatre

Das KiMo gilt als eines der bekanntesten Wahrzeichen von Albuquerque. 1927 als Filmtheater eröffnet, werden hier heute Konzerte und Vorführungen veranstaltet, aber auch Filme gezeigt. Das Gebäude ist ein beeindruckendes Beispiel für die Pueblo-Deco-Architektur. Zu den Besonderheiten seiner Ausstattung gehören Wandmalereien die typische Pueblo-Motive zeigen, und Leuchter, deren Form an Trommeln erinnert.

Classical Gas Museum

Was anderenorts achtlos mit dem Einzug des Fortschritts entsorgt wurde, hat ein Mann gesammelt und zu einem Museum zusammengetragen, das an die Glanzzeiten der Mother Road erinnert. Johnnie Meier ist stolzer Besitzer dieser Zeitzeugen, die so viel erzählen könnten. Alte Zapfsäulen, Plaketten und Schilder machen sein Museum in Embudo zu einer Hommage an die gute alte automobile Zeit. Zwar befindet sich das Museum gute 70 Kilometer nördlich von Santa Fe und damit weitab der Route 66. Vielen Ausstellungsstücke haben aber einen Bezug zu der traditionsreichen Straße oder stammen gar von ihr, so dass sich ein Besuch für Route-66-Fans empfiehlt.

El Rancho Hotel

Das El Rancho Hotel in Gallup ist eine Institution. Das 1936 erbaute Hotel beherbergte zahlreiche Hollywood-Stars, die in der Umgebung drehten. Zu seinen berühmten Gästen zählten unter anderem Ronald Reagan, Kirk Douglas und Katharine Hepburn. Direkt an der historischen Route 66 gelegen, beeindruckt es mit seiner mächtigen, von Säulen dominierten Front. In der mondänen Lobby dominiert ein mannshoher Kamin, eingerahmt von zwei Treppen, die zu den Zimmern im Obergeschoss führen.

Nach oben scrollen