Der Pecos National Historical Park ist einer der besonders geschichtsträchtigen Orte in New Mexico. Hier kreuzten sich seit jeher die Wege von Menschen. Wo heute Touristen auf den Spuren der Geschichte wandeln, waren Jäger und Sammler heimisch, bahnten sich europäische Eroberer ihren Weg, versuchten sich Entdecker bei der Erkundung von Bodenschätzen und wurde während des amerikanischen Bürgerkriegs gekämpft. Sie alle hinterließen ihre Spuren und machen Pecos zu einem Ort, an dem die Geschichte lebt.
Nur wenige Orte vereinen eine solch umfangreiche Historie in einem kompakten Gebiet. Deshalb ist die Gegend seit 1991 ein National Historical Park. Er ist 27 Quadratkilometer groß und befindet sich südlich der gleichnamigen Ortschaft Pecos. Bereits seit 1935 stand das Areal als State Monument unter besonderem Schutz und wurde 1965 in ein National Monument umgewandelt.
Zeugnisse menschlicher Präsenz im Upper Pecos Valley sind seit Jahrtausenden belegt. Offensichtlich war die Lage am Glorieta Pass zwischen den Sangre de Cristo Mountains und der Glorieta Mesa einer der Faktoren, die die Besiedlung begünstigten. Über den Pass verlaufen seit jeher Reiserouten – zwischen Jagdgründen vor tausenden Jahren oder mit dem Old Santa Fe Trail im 19. Jahrhundert, über den die Erschließung des Westens zu einem großen Teil erfolgte. Heute führt die Interstate 25 hier entlang. Sie knüpft an die Tradition des Passes als Verbindungsweg an und gewährleistet überdies die einfache Erreichbarkeit des Parks. Von Santa Fe ist man in nur einer halben Stunde in Pecos.
Die Hauptattraktionen des Parks sind die Ruinen von Pecos Pueblo sowie der spanischen Missionskirche Nuestra Señora de los Ángeles de Porciúncula. Während die Reste des Pueblos bis zu 900 Jahre alt sind, stammen die massiven Mauern der Mission aus dem 17. Jahrhundert. Vom Visitor Center führt ein Wanderweg in Form eines Rundwegs zu den bedeutsamen Ruinen. Der Ancestral Sites Trail (teilweise auch als Pueblo and Mission Ruins Trail bezeichnet) ist der am meisten besuchte Pfad des Parks. Unterwegs kann man in eine rekonstruierte Kiva hinabsteigen, die Aussicht über das hügelige Umland bewundern und zwischen den mächtigen Mauern der Mission wandeln.
Im Jahr 1993 wurde der Historical Park um zwei kleine separate Gebiete erweitert, die so genannte Glorieta Unit. Hier fand im Jahr 1962 die bekannte Schlacht am Glorieta-Pass statt, bei der die Invasion der konföderierten Truppen nach New Mexico erfolgreich niedergeschlagen wurde. Durch das Schlachtfeld des amerikanischen Bürgerkriegs führt der Glorieta Battlefield Trail. Das Gebiet sind abgesperrt und nicht ohne Weiteres zugänglich. Im Rahmen geführter Touren lässt sich der Trail erkunden, oder man erfragt im Besucherzentrum den Zugangscode für das Tor, um sich selbst Zutritt zu verschaffen.